Heute geht es weiter mit meinem Travel Diary aus der Provence. Mich haben einige Fragen erreicht zur Anreise, zu den verschiedenen Gebieten, zu den Ausflügen die wir gemacht haben und wie es uns generell gefallen hat. Letzteres kann ich ganz einfach beantworten: ich war überwältigt. Bis dato war ich immer ein riesengroßer Fan der Toscana, aber die Provence hat mir fast nochmal besser gefallen. Es ist wild, schön, romantisch – unvergleichlich mit allen anderen Destinationen, die ich bis jetzt kenne. Jedes Dorf, jede Straße, jedes Feld strahlt eine unheimliche Schönheit aus, alles sieht aus wie im Film. Wenn man von der “Provence” spricht, muss man wissen, dass das Gebiet “Provence-Alpes-Côte d’Azur” größentechnisch fast die Hälfte von Österreich einnimmt – es ist also ziemlich groß. Deswegen gibt es auch innerhalb der Provence so viele unterschiedliche Gebiete, von denen jedes einzelne erkundenswert ist. Ich würde euch empfehlen, für einen Trip in die Provence mindestens 7 Tage, noch besser aber 10-14 Tage, einzuplanen, wenn das für euch möglich ist.
die anreise
Wir haben uns dazu entschlossen, einen Bus zu mieten und die Strecke mit dem Auto zu bewältigen. Für 6 Personen war das die günstigste und praktischste Lösung, um auch vor Ort mobil zu sein und nicht ständig zwei Autos im Einsatz zu haben. Ich glaube allerdings, wenn wir nur zu zweit gewesen wären, wären wir wahrscheinlich geflogen (Flughafen Nizza oder Marseille) und hätten uns für vor Ort einen Mietwagen genommen, hier muss man halt die Reisedauer und die Kosten abwägen. Weil die Fahrt mit über 14 Stunden doch sehr lang ist, haben wir bei der Hinfahrt einen Stop am Comer See eingelegt und bei der Rückfahrt eine Nacht in Trentino. Plant also, wenn ihr mit dem Auto fahrt, zwei bis drei zusätzliche Urlaubstage für die An- und Abreise ein – es gibt am Weg genug schöne Städte zu besichtigen!
ausflüge in der region
Aix-en-Provence
Von unserem Haus war Aix, eine der bekanntesten Städte, nur ca. 1 Autostunde entfernt. Das kleine Städtchen gehört zu den malerischsten, die ich je gesehen habe, und wenn man relativ früh am Vormittag unterwegs ist, kann man auch noch ohne die Touristenmassen entspannt bummeln. Absolutes Muss: Café im Lex Deux Garcons.
Gorges du Verdon
Der Verdon ist ein Fluss, der sich tief durch die Klippen gegraben hat und dessen türkises Wasser viele Wanderer, Kajakfahrer, Badegäste und Fotografen anzieht. So auch uns, und wir haben eine kleine Wanderung mit Blick auf die tiefen Schluchten gemacht. Auf dem großen Lac de Sainte Croix tummeln sich etliche Boote, weiter oben verläuft die Panoramastraße, die man einmal komplett umrunden kann – dafür sollte man einen ganzen Tag einberechnen.
Plateau de Valensole
Wir waren ja Ende Juli unterwegs und hätten nicht gedacht, dass wir noch so viel von der Lavendelblüte sehen würden. Unser Wunsch ist aber in Erfüllung gegangen, denn direkt nach unserem Ausflug an den Gorges du Verdon sind wir weitergefahren auf die Hochebene von Valensole, wo die großen Lavendel- und Sonnenblumenfelder sind. Je weiter man nördlich fährt, umso größer sind die Chancen, sie noch in voller Blüte zu sehen, wir mussten aber gar nicht so lange fahren, um die riesigen Ebenen in Lila zu bestaunen.
Côte d’Azur
Wir haben unser Haus extra so ausgewählt, dass es ziemlich mittig in der Provence liegt, denn wir wollten unbedingt auch ans Meer. Ich für meinen Teil finde ja die Côte d’Azur gar nicht so spektakulär und mir hat damals auch Cannes, was die Architektur angeht, nicht besonders gut gefallen. Dennoch wollten wir unbedingt einen Badetag am Meer verbringen und so haben wir ein Boot für meinen Geburtstag gemietet und sind von Golfe-Juan in Richtung Cannes und rund um die Île Sainte-Marguerite gesegelt.
tips
Was ich gerne noch gemacht hätte, sich aber zeitlich nicht ausgegangen ist, ist ein Ausflug in die Camargue, wo man Flamingos und wilde Pferde bestaunen kann. Dafür möchte ich unbedingt nochmal in die Region fahren und die ganze westliche Seite der Provence erkunden, inklusive die Buchten der Calanques.
Beim Buchen der Häuser und Hotels lässt man sich oft davon abschrecken, dass sie teilweise etwas weiter abgelegen sind bzw. von den Touristenzentren entfernt. Was mir nicht bewusst war, ist dass in der Provence eigentlich alles sehenswert ist – wir waren ziemlich weit im landesinneren, alle Ausflüge waren ca. 1 Stunde entfernt, aber auch die kleinen Dörfer in unserer Gegend waren absolut pittoresk und diese Ruhe war eigentlich genau das, was unsere Woche so besonders gemacht hat. Abgesehen davon werden die Häuser immer teurer, je weiter ihr in die touristisch interessanten Gebiete kommt.
Ich dachte, das mit den Baguettes ist ein Klischee, aber es ist wirklich so. Und ja, es ist wirklich so gut. Wir haben fast jeden Abend vor dem Dinner im Haus frisches Baguette, Käse und Salami gegessen, die wir im lokalen Supermarkt gekauft haben.
Lernt ein bisschen Französisch, zumindest das Minimum, denn auch dieses Klischee hat sich bewahrheitet: in Frankreich ist Englisch als internationales Kommunikationsmittel einfach noch nicht angekommen. Das ist auch OK so und mit ein paar Basic Französisch Begriffen und den Händen als Kommunikationstool kommt man ganz gut durch.
Plant nicht zu viel. In der Provence geht es auch darum, einfach mal das Leben zu genießen. Sich treiben zu lassen, in der Sonne zu liegen, Wein zu trinken, den Vögeln zuzuhören, Spiele zu spielen, in einem Café zu sitzen und ein Croissant zu essen und ganz viel Zeit mit seinen Lieben zu verbringen.
COMMENTS
Lene
Vielen Dank für den tollen Reisebericht. Die Bilder sind traumhaft und die Tips sind klasse. Die Provence hatte ich selber noch gar nicht so als Reiseziel im Auge, aber das wird sich jetzt wohl ändern 🙂
Generell gefällt mir das neue Blogdesign sehr und ich freue mich schon auf viele neue Beiträge von dir 🙂
Feinstens
Wow, traumhaft schön! Die Bilder sind der Wahnsinn und deine Berichte könnten nicht mehr Lust zum Hinreisen erzeugen. Da lässt das Fernweh grüßen. 😉
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